Heilpraktikerin für Psychotherapie
Bänschstr. 38, 10247 Berlin
Beziehungen können vielleicht ganz anschaulich mit Wippen auf dem Spielplatz verglichen werden. Läuft alles gut - man ist frisch verliebt - dann wippt es sich einfach. Hoch und runter, die Zuneigung oder zumindestens das Interesse am anderen ist im Gleichgewicht. Ist man länger zusammen, dann wird es vielleicht zur Gewohnheit. Vielleicht gibt es eben auf dem Spielplatz nichts Vergleichbares oder aber man weiß eben, dass man so bald keine andere Person mehr zum Wippen findet. Auch wenn es mal ein bisschen langweilig ist … man hat vielleicht die Ahnung, dass man ganz schnell wieder wippen möchte, wenn man einmal aufgehört hat.
Es kann aber auch passieren, dass die Wippe in einer Beziehung empfindlich kippt. Plötzlich wird man oben gehalten oder man ist zu schwer und bleibt unten hängen. Das passiert, wenn einer weniger Gefühle oder Zuneigung über längere Zeit für den anderen empfindet. Das führt dann leider in Beziehungen zu einem Verstärkungseffekt: Die Person, die leichter ist - also mehr empfindet - steigt dadurch weiter nach oben und die Gefühle verstärken sich. Vielleicht fühlt man sich hilflos und ausgeliefert. Der unten traut sich manchmal dann nicht, abzuspringen, weil der oben ja zu schmerzhaft fallen würde. So schön das Wippen sein kann, so schmerzhaft ist es, wenn man aus dem Beziehungstakt gerät und sich plötzlich in einer scheinbar ausweglosen Situation befindet. Da hilft dann nur absteigen oder Zeit und Kraft fürs Wiederanschubsen investieren.